Homöopathie
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Was ist Homöopathie? Homöopathie hat an Bekanntheit in den letzten Jahren immer mehr zugenommen. Das Bedürfnis an sanfteren und alternativen Heilungsmethoden scheint größer geworden zu sein und viele wählen heute bewusst Ärzte aus, die offener dafür sind und z.B. Akkupunktur oder pflanzliche Mittel verordnen. Auch findet man heute Ärzte, die eine Zusatzausbildung als Homöopath haben oder antroposophisch arbeiten (letztere sind nicht zu verwechseln mit Homöopathen, auch wenn die antroposophische Medizin ähnliche Auffassungen über Krankheit hat wie die homöopathische und auch mit diesen Mitteln arbeitet. Allerdings verwendet sie auch Komplexmittel und bei denen sträuben sich den klassischen Homöopathen nach Hahnemann die Haare). Die klassische Homöopathie sieht den Menschen als Ganzes, d.h.
als eine Einheit aus Körper, Seele und Geist. Die Homöopathie schliesst keinesfalls eine nötige schulmedizinische
Behandlung aus, kann sie jedoch ergänzen und unterstützen. Die klassische Homöopathie arbeitet nach dem Gesetz Ähnliches
mit Ähnlichem heilen (Similia similibus curentur). Daher leitet sich
auch der aus dem Griechischen stammende Name ab. Das bedeutet, dass ein
Mittel, welches bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft,
genau diese bei einem Kranken heilt. Aus diesem Grund sollte man z.B. nicht Chamomilla für sein zahnendes Kind benutzen, weil die Freundin damit auch so gute Erfolge hatte. Dass drei weitere Frauen damit Erfolg hatten ist dem Zufall zuzuschreiben, dass diese Kinder wohl ähnliche Probleme beim Zahnen hatten und somit auch Chamomilla angezeigt war! Sondern man muss in allen Fällen den gesamten Zustand beurteilen und danach das Mittel sorgfältig auswählen. Die einzige Ausnahme bildet hier wohl Arnica. Dies ist bei vielerlei Arten von Verletzungen (speziell bei stumpfen wie Prellung, Stauchung, Bruch, etc.) das erste Mittel, das man nach dieser Verletzung gibt. Die Auswahl erfolgt nach verschiedenen Gesichtspunkten, wobei das Krankheitssymptom
oft sogar nur eine untergeordnete Rolle spielt. Samuel Hahnemann (gestorben 1843) wurde am 10.April 1755 in Meissen geboren und ist der Begründer der klassischen Homöopathie. Er studierte in Leipzig Medizin und arbeitete danach in verschiedenen Stellungen als Arzt. 1790 stiess er bei der Übersetzung der Materia Medica von William Cullen auf dessen Ausführung, dass Chinarinde mittels seiner magenstärkenden Eigenschaft bei Malaria hilft. Weil er dies für unwahrscheinlich hielt begann er mit den ersten Selbstversuchen. Bei der Einnahme litt er jedes Mal unter Fieber bzw. anderen Malariasymptomen. Dies liess ihn zu dem Schluss kommen, dass Chinarinde deshalb heilt, weil es ähnliche Symptome bei einem gesunden Menschen hervorruft. Ansätze dieser Theorie fand man bereits bei Hippocrates und Paracelsus. So beschloss Hahnemann, mit seinen Selbstversuchen fortzufahren. Einige Stoffe (Arsen, Belladonna, etc.) wären in ihrer reinen Form jedoch hochgiftig für den Menschen, eine reine Verdünnung zur Ungiftigkeit bewirkte jedoch nicht den gewünschten Erfolg - so entwickelte Hahnemann die sogenannte Potenzierung. Zur Herstellung eines homöopathischen Medikamentes werden verschiedene Ausgangsstoffe verwendet.
Diese Ausgangsstoffe werden, sofern sie in Alkohol löslich sind, in diesem aufgelöst. Dadurch wird die sogenannte Urtinktur hergestellt. Urtinkturen, wie z.B. die von Arnica, können auch zur äusserlichen Anwendung benutzt werden. Aus dieser Urtinktur stellt man die Potenzen her. Sind die Stoffe unlöslich werden sie zur Potenzierung mit Milchzucker verrieben. Um neue Mittel zu finden bzw. um herauszufinden, wie ein Mittel wirkt, geht man auch heute noch annähernd vor wie damals Hahnemann und unterzieht das Mittel einer sogenannten "Arzneimittelprüfung". Einer Reihe von gesunden Testpersonen wird das entsprechende Mittel in regelmässigen Abständen verabreicht und aufgrund deren Aussagen werden alle Veränderungen in ihrem Befinden notiert. (physisch und psychisch). Die Ergebnisse geben Auskunft darüber, welche Symptome das Mittel heilen kann, das sogenannte Arzneimittelbild. Ergänzt werden die Beobachtungen später bei der Verabreichung an Kranke. Bei der Potenzierung wird die Urtinktur/Ursubstanz schrittweise verdünnt/verrieben und dann verschüttelt, d.h. es wird eine bestimmte Anzahl an kräftigen Schüttelschlägen ausgeführt. So paradox das klingen mag wird gerade dadurch eine höhere energetische Heilwirkung entfaltet. Je höher also das Medikament potenziert ist, umso stärker wirkt es. (C200 ist also weitaus stärker in der Wirkung als C2). Der Buchstabe gibt die Art der Potenzierung an, die Zahl die Höhe der Potenzierung. Hahnemann entwickelte anfangs die sogenannten C-Potenzen (1:100). Zur Herstellung von C1 wird 1 Teil Urtinktur mit 99 Teilen Alkohol verschüttelt, für C2 nimmt man 1 Teil C1 mit 99 Teilen Alkohl, u.s.w. In späteren Jahren entwickelte Hahnemann noch die LM oder auch Q-Potenz (1:50000). Hierzu wird ein Globuli mit einem Tropfen der gewünschten Lösung getränkt und dann in Alkohol aufgelöst, danach wird wieder ein Globuli mit dieser Lösung getränkt und wieder aufgelöst, u.s.w., d.h. zur Herstellung von LM4 nimmt man die Pozenz C2 und geht diesen Schritt viermal. Die heute in Deutschland überwiegend gebräuchlichen D-Potenzen (1:10) wurden erst in den 30-ger Jahren eingeführt. Hierzu nimmt man 1 Teil Urtinktur mit 9 Teilen Alkohol. Urtinkturen: Diese sind zur äusseren Anwendung (z.B. bei Hautproblemen) gedacht und werden verdünnt oder unverdünnt aufgetragen Salben: Diese werden meist aus der Urtinktur und einer Salbengrundlage hergestellt, sie dienen zum Einreiben Tabletten: Diese werden aus Milchzucker hergestellt, dazu wird dieser mit der potenzierten Substanz gepresst. Sie sind ungeeignet für Menschen mit Lactulose-Unverträglichkeit Tropfen: Diese werden mit mindestens 40%tigem Alkohol hergestellt und sind daher für Alkoholiker und Säuglinge ungeeignet Globuli: Kleine Zuckerkügelchen werden mit dem Mittel besprüht. Globuli sind bereits für Säuglinge geeignet und können aufgrund des niedrigen Zuckergehaltes auch von Diabetikern eingenommen werden. Ausreichend ist hier die kleinste erhältliche Packungsgröße, d.h. ein 10g-Fläschchen. Je nach Mittel und Potenz kommt man damit auch mit mehreren Personen Jahrelang aus Wir finden heute eine Vielzahl an Komplexmitteln auf dem Markt. Anders als bei den Einzelmitteln sind diese auf das Krankheitsresultat als solches zugeschnitten. So gibt es Schnupfenspray, Hustenmittel oder Mittel gegen Fieber. Das kommt natürlich unserem gängigen Krankheitsbild nahe, bei dem wir für Schnupfen auch zu einem Schnupfenmittel greifen. Im besten Fall nimmt man dann gleich noch mehrere Komplexmittel ein, weil man ja an Husten, Schnupfen, Fieber und Kopfschmerzen leidet. Sicherlich wirken diese Mittel auch, denn wer z.B. die Inhaltsstoffe eines Schnupfensprays betrachtet, wird darin meist eine Mischung aus den zur Auswahl stehenden geeigneten Einzelmitteln finden - und eines davon wird schon passen. In einem Komplexmittel kommen nämlich meist alle Substanzen zur Verwendung, die bei den meisten Patienten eine Besserung erbracht haben. Die Hersteller allerdings argumentieren oft mit einer "sich harmonisch ergänzenden Wirkung". Wie im Abschnitt "was ist Homöopathie" beschrieben kennt die klasssische Homöopathie dies nicht. Es sind niemals mehrere Mittel angezeigt sondern immer nur ein passendes. Komplexmittel anwenden ist also etwa so, wie mit einer Kanonenkugel auf einen Spatzen zu schiessen. Eine Selbstbehandlung ist nicht immer einfach und sie hat Grenzen, darum sollte man sehr gewissenhaft damit umgehen und sich im Zweifel immer an einen Arzt oder erfahrenen Homöopathen wenden. Zudem beschränkt man sich am besten auf niedrige Potenzen, da bereits eine einmalige Einnahme einer hohen Potenz wie C200 mehrere Wochen wirken kann! Man sollte sich zudem auf akkute Beschwerden beschränken. Eine Konstitutionsbehandlung bei chronischen Beschwerden sollte man ebenfalls einem Heilpraktiker überlassen. Eine Onlineapotheke, die sich auf Naturheilkunde spezialisiert hat findet Ihr hier:
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